Landgut und Freilichtmuseum La Granja auf Mallorca

Landgut und Freilichtmuseum La Granja auf Mallorca

Im westlichen Teil von Mallorca, etwa 1,5 km vom Ort Esporles entfernt, liegt das etwa 3.000 qm große Landgut La Granja, das heute zu einem Freilichtmuseum umgebaut worden ist.

Entstehung des Landgutes

An Stelle des Landgutes La Granja gab es vor Jahrhunderten ein kleines Dorf namens Alpich und eine dazugehörige Wasserquelle, die den Betrieb von Mühlen ermöglichte. Im Jahr 1229 ließ sich hier der Graf Nuno Sans nieder, der 10 Jahre später das Anwesen dem Zisterzienserorden schenkte. Von dem Orden wurde das erste Zisterzienserkloster auf der Insel Mallorca errichtet, die Mönche bewirtschafteten das Landgut 200 Jahre lang. Inzwischen wurde das Landgut La Granja zum Freilichtmuseum ausgebaut und bietet den Besuchern Einblicke in das damalige Leben des Zisterzienserordens.

Außenbesichtigung des Landguts

Ein Besuch des Freilichtmuseums La Granja lohnt sich unter anderem wegen der Architektur des alten Landguts und der Gärten.

Das Gut bietet eine Mischung aus herrschaftlichem und ländlichem Stil, da neben seiner Funktion als Herrschaftssitz, das Gut früher auch landwirtschaftliche Erzeugnisse produzierte.

Eine Besichtigung des alten Landguts beginnt auf dem Gelände um den ehemaligen Herrenhaus herum. Hier können die Besucher die alten Ställe mit den Tieren und die Werkstätten mit den alten Gerätschaften besichtigen. Es befinden sich hier eine Spinnerei, eine Drescherei, das alte Waschhaus, eine Töpferei, eine Färberei, ein Badehaus aus dem 18. Jahrhundert, sowie ein herrlicher, 20.000 qm großer Garten mit Springbrunnen, Teichen und uralten Bäumen.

In diesem Garten sehen die Besucher viele auf der Insel ansässige Büsche, Sträucher und Bäume wie Pinien, Rosmarin, Steineichen, Spargelbeete und viele andere. Auch heimische Haus- und Wildtiere wie Gänse und Enten, Fasane, Kaninchen, Damhirsche, sowie Mallorcaschwein kann man hier sehen.

Innenbesichtigung des Herrenhauses

Im 1. Stock des Herrenhauses wohnten früher die herrschaftlichen Familien. Die Besucher können hier einen Einblick in die früheren Lebensumstände dieser Familien erhalten. Man kann die liebevoll hergerichteten Salons, Schlaf- und Esszimmer, Musikräume, sowie eine Zahnarztpraxis bewundern.

In diesen Zimmern sieht man Möbel im Barock-, Renaissance- und florentinischen Stil, sowie alte Wandteppiche und Portraits der Gutsbesitzer in der Diele. Des weiteren können die Besucher den Thronsaal mit der Theaterbühne, den Spielsaal, eine florentinsche beeinflusste Galerie, sowie eine Galerie mit ausgestellter Keramik und Spielzeug besichtigen.

Werkstätten im Erdgeschoss des Herrenhauses

In dem Landgut wurden damals nicht nur die Lebensmittel hergestellt, sondern auch alle Handwerksarbeiten ausgeführt. Auch heute noch gibt es hier komplett eingerichtete Werkstätten, wie eine Schreinerei, Seilmacherei, Schusterei, eine Schmiede, eine Töpferei, eine Weberei mit einem mechanischen Webstuhl und einem vertikalen Webstuhl für die Teppiche, sowie einer Schmuckwerkstatt. Da die Werkstätten mit den alten Originalgerätschaften ausgestattet sind, stellen sie den interessanten Schwerpunkt des Landguts dar.

Kellerräume des Guts

Die Gutsherren übten früher auch die Gerichtsbarkeit aus. Im Kellergeschoss sieht man die dafür erforderlichen Räume, in denen die Besucher die gruseligen Folterwerkzeuge, sowie Reste der menschlichen Skelette anschauen können. Außerdem gibt es im Keller ein Raum aus dem 10. Jahrhundert – den Gerichtssaal, eine Kornmühle, die durch Zugtiere betrieben wurde, das Kornlager, sowie die bäuerliche Küche.

Vorführungen der alten Handwerksarbeiten

Zweimal wöchentlich von Februar bis Oktober werden Mittwochs und Freitags in der Zeit von 15.00 bis 16.25 die alten Handwerksarbeiten vorgeführt. Die Handwerker führen ihre Arbeit in mallorquinischen Trachten aus, danach finden auch Volkstänze und Volksmusik statt. Auf dem Platz vor dem Herrenhaus können die Touristen auch Pferdedressuren bewundern.

Die Besucher können hier Schuhe, Kerzen, Töpfereien und hausgemachtes Parfüm erwerben.

Verkostung der Weine und der Produkte der mallorquinischen Küche

Im Landgut La Granja haben die Besucher die Möglichkeit viele typische Produkte der mallorquinischen Küche, sowie die mallorquinische Weine zu probieren. Hier stehen z. B. die mallorquinische Sobrasada, sowie Kräuterschnäpse Palo und Hierbas zur Verkostung bzw. zum Verkauf bereit. Auch reine Naturprodukte wie Feigen-, Orangen-, Aprikosen und Kürbiskonfitüren, neben dem schmackhaften Bunyoles, dem kleinen Ölgebäck aus Kartoffelteig, werden hier hergestellt und verkauft.

Souvenirshop und Restaurant

Im Innenhof finden die Touristen ein Restaurant und ein Souvenirladen. Im täglich geöffneten Restaurant werden leckere mallorquinische Spezialitäten serviert, in dem Shop werden Produkte wie Honig, Marmelade, Feigen bzw. Mandeln, Süßigkeiten, Weine, sowie die Produkte der Werkstätten verkauft.

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